Hunderte Menschen gingen am 24. März in Weimar auf die Straße, nachdem von der Stadtverwaltung ein Plan vorgelegt wurde, der die Schließung von drei Kindertagesstätten vorsieht. Betroffene Einrichtungen sind unsere Kita „Am Goethepark“, die JUL Kita „Benjamin Blümchen“ sowie die HTG Kita „Zwergenschloss“.
Hintergrund sind die, laut dem Landesamt für Statistik, Geburtenrückgänge in ganz Thüringen. Die Schließung der genannten Einrichtungen bezeichnet die Stadt als alternativlos, obwohl diese voll ausgelastet sind und es Wartelisten für Neuzugänge gibt. Begründet wurde das unter anderem mit drohender Segregation in den Plattenbaugebieten, sollte man dort die großen Einrichtungen aufgeben. Dabei bedeutet Segregation eine fehlende Durchmischung von Bevölkerungsgruppen in den Stadtgebieten. In der Innenstadt von Weimar bspw. leben nur noch Menschen, die sich teure Wohnungen leisten können. Schließt man nun dort auch noch die Kitas, in die auch Kinder vom Stadtrand gebracht werden, wird es noch weniger Durchmischung im Zentrum geben.
Wir von der AWO stehen ganz klar gegen solche Bestrebungen. Das weitere Auseinanderdriften von Bevölkerungsgruppen auf Grund ihres Einkommens, gilt es ganz dringend zu unterbinden. So ist es für uns keine Option, die Schließung von Einrichtungen als alternativlos darzustellen.
Aber auch wir werden uns, gemeinsam mit HTG, JUL, Diakonie und den vielen anderen Trägern, der Realität nicht verschließen. Für das Überangebot an freien Kita-Plätzen fordern wir aber sozial-verträgliche Vorschläge der Stadtverwaltung Weimar. Wir brauchen ein familienfreundliches Weimar und eine bunte Kita-Landschaft in der gesamten Stadt.