Seit 1. März gilt unser neuer Tarifvertrag

Es ist so weit: Seit diesem Monat dürfen sich die Mitarbeiter*innen des AWO Regionalverbands Mitte-West-Thüringen e.V. über höhere Gehälter freuen. Der Regionalverband bezahlt seine Beschäftigten jetzt nach einem neuen Tarifvertrag.

Unter der Überschrift „Mehr Geld für 1200 AWO-Mitarbeiter in Thüringen″ steht in der Thüringer Allgemeinen Zeitung vom 03. März 2020 zu lesen:

Der Arbeiterwohlfahrt-Regionalverband Mitte-West-Thüringen ist die erste Awo-Gliederung in Thüringen, die ihre Beschäftigten − derzeit sind es circa 1200 − nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst vergütet: Seit dem 1. März erhalten die Mitarbeiter 94 Prozent des Tabellenentgeltes, 2021 sollen es dann 100 Prozent sein, kündigte Vorstandschef Frank Albrecht an.

Über deutliche Einkommensverbesserungen von im Schnitt rund 20 Prozent könnten sich vor allem die Pflege- und Betreuungskräfte, mithin etwa ein Drittel der Belegschaft, freuen, die bisher wenig mehr als den Mindestlohn verdient haben und davon im Grunde kaum ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten. „Es profitieren aber alle Beschäftigtengruppen von der neuen Regelung“, betont Albrecht. Über alle Gruppen hinweg steige das Gehalt um etwa zehn Prozent. Die neuen Entgelte werden erstmals am 21. März überwiesen.

Die Verhandlungen mit den Tarifpartnern wie Pflege- und Krankenkassen sowie Kommunen seien zwar „eine Mammutaufgabe“ gewesen, zumal der Awo-Regionalverband erst im April 2019 seinen Austritt aus dem Arbeitgeberverband der Awo Thüringen und damit seine Abkehr vom bisherigen DHV-Tarifvertrag bekundet hatte. Letztlich hätten die Tarifpartner das Ansinnen aber unterstützt, weil klar sei, dass sich die Awo Thüringen im Kampf um Fachkräfte nur mit einer besseren Vergütung gegen andere Bundesländer, Branchen und Träger behaupten könne.

Ausdrücklich will Albrecht das gute Miteinander in den Tarifgesprächen auch in Bezug auf die Heim- und Bewohnerbeiräte der Pflegeheime verstanden wissen, in denen der Eigenanteil von Pflegebedürftigen um 200 bis 300 Euro im Monat steigen wird. „Denn wenn ich das nicht positiv begleite, habe ich bald keine Pflegekräfte mehr“, so Albrecht.

Mit der neuen Vergütung erreiche der Awo-Regionalverband das Niveau von Einrichtungen der Caritas und Diakonie, die sich seit Jahren am Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst orientierten. Die Erhöhung der Zuzahlungen sei „natürlich schwer“, räumt der Vorstandschef des Regionalverbandes ein.

Das liege aber am falschen System. Nicht die Pflegeperson, sondern die Gemeinschaft müsste die Steigerungen tragen. Die Awo setze sich deshalb schon seit Monaten für eine radikale Systemumkehr in der Pflege ein.

Mit der neuen tariflichen Regelung wolle der Regionalverband nicht nur auf den sich verschärfenden Wettbewerb um Fachkräfte reagieren, sondern auch die Grundwerte des Sozialverbandes vorleben, der in den vergangenen Monaten durch immer neue Skandale in einzelnen Gliederungen, darunter in der Thüringer Awo-Tochter AJS, Schaden genommen habe. Frank Albrecht: „Wir berichten von dem, was wir gut machen. Und wir laden dazu ein, es uns gleichzutun.“

Den Artikel aus der Thüringer Allgemeine können Sie hier nachlesen:

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