Stellungnahme des Thüringer Bündnisses für Qualität in der Kindertagesbetreuung
Erfahrungen mit eingeschränkten Öffnungszeiten zeigen: Das ThürKigaG muss hin zu einem besseren Fachkraft-Kind-Schlüssel geändert werden!
Eingeschränkte Öffnungszeiten während der akuten Phase der Corona-Pandemie haben für viele Pädagog*innen eine förderliche Fachkraft-Kind-Relation erlebbar gemacht. Viele pädagogische Fachkräfte berichten von Erfahrungen eines individuellen Umgangs mit den Kindern, vom eigenen Wohlbefinden und der Möglichkeit, sich auf die Bedürfnisse aller Kinder einlassen zu können.
Mit dem aktuellen Übergang zum Regelbetrieb rückt die Problematik des Personalschlüssels in Thüringer Kindertageseinrichtungen erneut in den Blick.
Gemeinsam mit dem Thüringer Bündnis für Qualität in der Kindertagesbetreuung fordern wir daher:
- Änderung des Thüringer Kindergarten-Gesetzes hin zu einem besseren Personalschlüssel
- Berücksichtigung der tatsächlichen Fachkraft-Kind-Relation
- Berücksichtigung von Zeiten für Urlaub, Krankheit und Fortbildungen
- Berücksichtigung mittelbarer pädagogischer Arbeit, wie Vor- und Nachbereitungszeit, Elterngespräche
- Anerkennung der erheblich gestiegenen Anforderungen an die Pädagog*innen
Der Thüringer Personalschlüssel für Kitas entspricht nicht den Empfehlungen aus anerkannten wissenschaftlichen Studien und liegt im deutschlandweiten Vergleich auf einem hinteren Platz. Die Personal-Berechnung erfolgt laut ThürKigaG für neun Stunden und geht von einer weiteren Stunde Öffnungszeit mit teilweiser Belegung aus. Eltern haben einen Anspruch auf eine 10-stündige Betreuungszeit für ihre Kinder.
Es bedarf somit eines verbesserten Personalschlüssels für alle Kinder. Orientierung gibt der von der Bertelsmann-Stiftung empfohlene Personalschlüssel im Kindergartenbereich von 1:7,5 und im Krippenbereich von 1:3.
Die ausführliche Stellungnahme des Thüringer Bündnisses für Qualität in der Kindertagesbetreuung finden Sie hier: