Familienfreundliches Weimar weiterentwickeln!

Schließungsdebatte sofort beenden!

Schließungsdebatte um drei Weimarer Kindergärten muss sofort enden! Der AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen e.V. steht vor den Kindern, Eltern und ihren Mitarbeiter*innen des Kindergartens "Am Goethepark"

Auf einer eilends einberufenen erweiterten Vorstandssitzung am vergangenen Sonntag durch den AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen e.V. wurde die seit vier Tagen bekanntgewordene Schließungsabsicht des Kindergartens diskutiert. Zusätzlich eingeladen waren Elternvertreter*innen, beschäftigte Pädagog*innen und Vertreter*innen des Stadtelternbeirates.

Wichtigster Beschluss: Der AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen e.V. wird alles in seiner Macht stehende tun, sodass die aktuelle Schließungsdebatte für drei Weimarer Kindergärten schnellstmöglich ein Ende findet! Der Regionalverband, vertreten durch den Vorstandsvorsitzender Frank Albrecht, stellt sich vor die Kinder, die Eltern und das für den Erhalt des Kindergarten kämpfende Team!

Kita Goethepark vor der Schließung

 

Einladung und offener Brief

#OneTeam

Natürlich ist der AWO in Weimar die Entwicklung der Anzahl an Kindergartenkindern in Thüringen und somit auch in der Stadt Weimar sehr gut bekannt. Eine kluge Reaktion auf die aktuelle und weitere Entwicklung ist damit geboten. Auch ist der AWO Regionalverband als ein großer Träger von Kindergärten in Thüringen besonders gefragt und in der Pflicht. Wir werden diesen notwendigen Gestaltungsprozess mit allen Beteiligten, den Kindern und Eltern zuerst, aber auch den Vertreter*innen der Politik und den Verantwortlichen aus der Verwaltung mit viel Fach- und Erfahrungskompetenz gestalten. Auf Augenhöhe! „Wir begreifen uns hier alle im selben Boot! Und wir werden das auch gemeinsam schaffen. Im #OneTeam-Modus wird uns das gelingen.“ stellt Frank Albrecht heraus.

Verbundenheit

Eine Schließungsdiskussion lehnt der AWO Regionalverband vor dem Hintergrund der aktuellen Situation ab. Eltern, ihren Kindern und den zugehörigen Pädagog*innen stecken die letzten drei Jahre mit allen Nachwirkungen und Problemen in den Gliedern. Normalität ist hier noch lange nicht zu erwarten. Zeit für Konsolidierung der Kräfte und Zeit um Versäumtes aufzuholen, Kraft und Engagement, sich wieder der Konzeptentwicklung zuzuwenden, darf keinesfalls einer voreiligen Schließung mit ihren wieder eintretenden Verlustängsten und Gefühlen des Verlierens geopfert werden. Mögen sie aus rein fiskalischer Sicht noch so dringend sein, in diesen Momenten gilt es eine maximale Bereitschaft für Verständnis in alle Richtungen und auch für übergreifende Solidarität herzustellen. Der Vorstand der Weimarer AWO will mit allen in fairer und konstruktiver Verbundenheit einen ganz sicherlich notwendigen Debatten- und Diskussionsprozess herbeiführen. Ein Prozess mit maximalster Partizipation muss mit allen Beteiligten geführt werden, mit den betroffenen Familien, allen Trägern von Kindergärten, den pädagogischen Teams, der Politik und der Verwaltung. Vorstandsvorsitzender Frank Albrecht wünscht sich einen Prozess der zuerst abwägt und erklärt, nicht festlegt und vor vollendete Tatsachen stellt. Für alle Beteiligte gleichermaßen. Auf Augenhöhe!

Voll fokussiert

Dem AWO Regionalverband ist umfassend bekannt, dass nach jüngsten Prognosen und Studien die Zahl der Kinder im Kindergartenalter wahrscheinlich bis zum Jahr 2040 um knapp 18% abnehmen wird. Im Übrigen liegt die Weimarer Kitalandschaft immerhin unter dem Thüringer Durchschnitt. Des Weitern gibt es mehrere Unbekannte für eine vollumfängliche Entscheidungsgrundlage von Maßnahmen. Welche Veränderungen können bspw. durch stärkere und gezielte Migration, durch stärkeren Zuzug von Familien mit Kindern, aber auch durch verstärkte Flucht aus Krisen- und Kriegsgebieten beeinflussen? Was können wir selber tun? Weimar ist eine familienfreundliche Stadt mit Strahlkraft. Können wir gemeinsam diese Anziehungskraft für junge Familien vergrößern? Wie lassen sich Kindergärten als sozialer Treffpunkt mit einem erweiterten Angebotsspektrum ggf. auch neuen Zielgruppen öffnen?

All diesen wichtigen Fragen wollen wir uns gemeinsam mit den Betroffenen widmen. Zügig, konzentriert und voll fokussiert! „Wir möchten uns auch im positiven Sinn wehren, die Aussichten immer nur hinzunehmen und das immer Wenigere zu verwalten. Uns allen kommt auch eine Aufgabe des Gestaltens zu. Hierzu möchten wir einladen.“ so Frank Albrecht.

Vision und Strategie

Zu guter Letzt möchte der AWO Regionalverband einen Gesamtprozess für die Stadt Weimar anregen. Schließlich hat sowohl die Stadt selbst, als auch die bunte Trägerlandschaft viele Erfolge zu verzeichnen. Als Beispiel möchten wir den Mut und die besondere Innovationskraft der Stadt Weimar erwähnen, sich mit dem Ansatz der Sozialraumorientierung nach Professor Hinte auseinander gesetzt zu haben. Beispielgebend von dieser neuen konzeptionellen Ausrichtung Sozialer Arbeit, geht es darum, über die herkömmlichen Einzelfallhilfen hinaus, sozial gerechte Lebenswelten zu gestalten. Dadurch werden die Menschen im Quartier befähigt, in schwierigen Lebenslagen besser zurechtzukommen. Aus nur diesen wenigen, aber bemerkenswerten Beispielen und der mutigen Innovationskraft lässt sich eine erfolgreiche Zukunft für alle Familien entwickeln. So sollte es uns unter Berücksichtigung möglichst vieler Beteiligter gelingen, in unserem Weimar eine gemeinsame Strategie und eine gemeinsame Vision zu entwickeln, in der alle Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, auch die Kindergärten ZWERGENSCHLOSS, BENJAMIN BLÜMCHEN und KITA "AM GOETHEPARK" berücksichtigt werden.

Wir werben für einen offenen Dialog und hoffen darauf, dass nicht nur die scheinbar mathematisch sinnvollste Lösung in Erwägung gezogen wird, sondern wir gemeinsam die größtmögliche sozialökonomische und -ökologische Weiternutzung unserer Kitas entwickeln. Alle sind zu diesem Dialog herzlich eingeladen.

Frank Albrecht
Vorstandsvorsitzender

Tim Beck
stellv. Vorstandsvorsitzender

AWO Regionalverband Mitte-West Thüringen e.V.

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